Wissenswertes

Hier einige hilfreiche Informationen zu speziellen Näh-Themen und zum Umgang mit Anleitungen in englischer Sprache.

elastische Stoffe mit der Nähmaschine nähen

Nicht nur für Sportsachen, auch für Alltags- und Freizeitkleidung werden gerne elastische und dehnbare Jerseystoffe verarbeitet. Auch mit einer einfachen Nähmaschine ist das kein Problem, für ein optimales Ergebnis solltest Du aber ein paar Dinge beachten.

Ein häufiges Problem beim Nähen von Jersey ist, dass die Maschine Stiche auslässt. Das liegt meist an der eingesetzten Nadel. Dehnbare Stoffe ohne Elasthan, wie Jersey oder Strickstoffe, nähst Du am Besten mit einer Jerseynadel. Für Stoffe, die Elasthan enthalten eignen sich Super-Stretch-Nadeln am Besten. Gerade für feine Jerseystoffe sollte die Nadel nicht zu dick sein. Zu Universalnähgarn oder Elastiknähgarn, Stärke 100 bis 120, passen Nadeln in Stärke 70 bis 80.

elastische Stoffe nähen





Beim Nähen von elastischen Stoffen ist es wichtig, dass sich auch die Nähte bei Zug dehnen lassen. Wir haben hier zwei Lagen Baumwolljersey mit 5% Elasthan mit einfachem Gradstich und Universalnähgarn zusammengenäht. Diese Naht ist nicht dehnbar und reißt daher wenn man daran zieht. Dieser Stich eignet sich daher nicht um elastische Stoffe zusammen zu nähen.
Wenn Du Elastiknähgarn verwendest, sind auch Nähte mit Gradstich mäßig dehnbar. Besonders zum Absteppen und für Säume verwenden wir dieses Garn gerne. Mehr Informationen dazu findest Du hier
Auch der 'Dreifachsteppstich', der häufig empfohlen wird ist gerade für feinere Jersey- und Sweatshirtstoffe nicht geeignet. Schwerere, dehbare Stoffe wie Stretchjeans kannst Du mit diesem Stich nähen, speziell besonders beanspruchte Nähte wie z.B. die hintere Schrittnaht bei Hosen.

nicht dehnbare Naht reißt





Du solltest immer auf einem Stoffrest ein paar Probenähte machen um die passende Stichlänge und Fadenspannung einzustellen. Hier haben unseren Stoff mit ZickZack-Stich zusammen genäht. Länge und Breite jeweils auf 2mm eingestellt und so eine gut dehnbare Naht genäht.

elastische Naht mit ZickZackStich

Nachteil bei dieser ZickZack-Naht ist, dass auf der Oberseite Lücken zwischen den Stichen sichtbar sind, wenn man die Naht auseinander zieht. Bei eng geschnittenen Kleidungsstücken, wie z.B. Badeanzügen, ist das nicht so schön. Bei etwas weiteren Sachen, wie z.B. Sweatshirts und Jogginghosen, stört es nicht.

ZickZackNaht von Außen





Die meisten Haushaltsnähmaschinen können einige Nutzstiche nähen. Dieser hier eignet sich perfekt um dehnbare Stoffe zusammen zu nähen und gleichzeitig die Kante zu versäubern. Funktion und Haltbarkeit sind vergleichbar mit der Naht einer Overlockmaschine, sieht halt nur von innen nicht ganz so professionell aus. Dieser Stich hat verschiedene Namen: 'offener Overlockstich', Federstich', manchmal hat er auch nur eine Nummer ;-)

offener Overlockstich





Oft passiert es, dass sich die Stofflagen beim Nähen gegeneinander verschieben und am Nahtende nicht mehr gleich lang sind. Das kannst Du mit sorgfältigem Stecken oder Heften verhindern. Ziehe beim Nähen nicht am Stoff, sondern lass einfach die Maschine transportieren.
Wenn sich die Nähte trotzdem wellen, hilft es beim Nähen einen Streifen aus Soluvlies oder Papier untezulegen und einfach mitzunähen.

wellige Nähte in Jersey





Soluvlies lässt sich nach dem Nähen mit Wasser auswaschen, es löst sich dann komplett auf. Hast Du Papier verwendet, kannst Du das nach dem Nähen einfach abreißen.

Papier abreißen





elastische Stoffe säumen

Auch die Säume an Jersey, Swaetshirtstoffen und Strick müssen dehnbar sein, weil die Nähte ansonsten beim Anziehen und Tragen reißen können. Außerdem klappen sie gerne nach außen um, wenn sie zu schmal sind. Daher solltest Du mindestens zwei Zentimeter vorsehen. Wir empfehlen den Saum nicht wie üblich zwei mal einzuschlagen, sondern nur einmal und vor dem Nähen zu bügeln und zu stecken, im Zweifelsfall auch zu heften.

Diesen Saum haben wir einfach mit ZickZack-Stich genäht, damit wird gleichzeitig die Schnittkante versäubert.

Saum mit ZickZackStich





Du kannst zum Säumen auch einen Nutz- oder Zierstich Deiner Nähmaschine verwenden. Teste aber zuvor an einem Stoffrest, ob sich die Naht ausreichend dehnen lässt.

Saum mit Zierstich





Wenn Du einen Saum nähen möchtest, der aussieht wie bei Konfektionsware, kannst Du eine Zwillingsnadel verwenden. Zum Zeigen haben wir hier Garn in drei verschiedenen Farben verwendet: Schwarz und hellblau in die Nadeln gefädelt, orange als Unterfaden auf der Spule. Auch hier wieder ein paar Testnähte auf Stoffresten machen! In den meisten Fällen ist es erforderlich die Unterfadenspannung etwas zu reduzieren, bis auf der Rückseite ein Zick-Zack-Stich sichtbar ist.

Saum mit der Zwillingsnadel genäht





Mit der Zwillingsnadel wird auf der Außenseite genäht wo die Kante des Saumes nicht sichbar ist. Darum ist es hilfreich den zuvor etwa 3mm neben der Schnittkante zu heften.

Saum heften





Genäht wird dann auf der Voprderseite, so dass die Nadeln immer links und rechts der Heftnaht einstechen.

Säumen mit der Zwillingsnadel





Mit der Zwillingsnadel kannst Du auch Nähte in elastischen Stoffen absteppen. Zum Beispiel das Halsbündchen an einem T-Shirt.

Halsbündchen absteppen



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